Tipp: Wirklich kostenloses Geschäftskonto online eröffnen
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Interview: Valentin Stalf | Gründer und CEO von N26

NeueBanken.deLetztes Update 13.08.2018 Lesezeit 3:08 Min.

Herr Stalf, welches Problem wollen Sie mit N26 lösen?

Wir bieten Kunden digitales Banking so einfach wie Spotify oder Google Maps. Eine Bank am Smartphone, die man gerne benutzt, die transparent und fair ist. Kunden von heute wollen ihr Bankgeschäft digital erledigen und genau da setzen wir an. Unsere moderne IT Infrastruktur ermöglicht es uns, unseren Kunden besseren Service zu deutlich geringeren Kosten zur Verfügung zu stellen. Doch wir liefern nicht nur das Girokonto am Smartphone sondern bieten auch die Produkte rundherum, von Sparen über Kredite bis zu einer digitalen Versicherungslösung. All diese Produkte sind transparent und einfach direkt am Smartphone mit wenigen Klicks benutzbar. Diese Kombination hat uns heute zu einer der schnellst wachsenden Banken in Europa gemacht.

Welche Kundengruppen sind für Sie am wichtigsten?

In den ersten Jahren waren unsere Kunden primär die klassischen digital natives bis 35 Jahre. Heute liegen etwa 40% unserer Kunden über dieser Altersgrenze, was sicherlich nicht nur an der technischen Adaption liegt, sondern auch am konsequenten Ausbau unseres Angebotes, das in Deutschland heute von Sparen und Investments über Kredit bis hin zu einem Versicherungsservice reicht. N26 ist heute eine vollständige Alternative zu allen anderen Banken. Unser Produkt ist für alle Menschen attraktiv, die ihre Bankgeschäfte zeitgemäß, schnell, einfach und transparent mobil erledigen wollen, und zwar jederzeit und überall. Wir sind daher das richtige Produkt, für alle die digitale Produkte schätzen.

Welche Vorteile bietet Ihr Angebot im Vergleich zu Ihren Wettbewerbern sowohl für Privatkunden als auch für Kunden Ihres Businesskontos?

Mit N26 haben wir Banking für das Smartphone völlig neu und aus Sicht des Kunden gedacht Wir bieten heute eine vollständige digitale Alternative zu anderen Bankkonten, ohne veraltete IT, ohne ein teures Filialnetz, ohne versteckte Gebühren. Zusätzlich operieren wir auf einer deutlich geringeren Kostenbasis als offline Banken und geben diese Kostenvorteile an unsere Kunden weiter. Daher bekommt der Kunde bei N26 besseres Banking zu deutlich geringeren Kosten.

Mit N26 Business können Freiberufler und Selbständige sowohl ihre geschäftlichen, als auch ihre privaten Finanzen abwickeln, ohne die Kosten eines traditionellen Geschäftskontos tragen zu müssen, die sich schnell auf mehrere Hundert Euro im Jahre belaufen können. Es bietet die bekannten N26 Features und eine Mastercard Business Card mit 0,1% Cashback auf alle Kartentransaktionen.

Kryptowährung wird als ein vielversprechendes Geschäftsfeld für Banken der Zukunft gehandelt. Es bringt aber auch erhebliche Risiken mit sich. Wie sehen Sie diese Entwicklung? Könnte es in Zukunft auch möglich sein, mit N26 in Kryptowährung zu investieren?

Natürlich schauen wir uns dieses Thema an und es ist denkbar, dass wir in diesem Jahr eventuell eine Handelsmöglichkeit auf unserer Plattform anbieten.

Sie sind bestrebt, mit ihrem Erfolgsmodell, auch Kunden in anderen Ländern anbieten zu können. Neuerdings in den USA. Bringt dies auch konkrete Vorteil für Kunden in Deutschland mit sich?

Die generellen Bedürfnisse von Bankkunden sind sehr ähnlich. Grundsätzlich möchten die meisten Kunden auf der ganzen Welt ihre Finanzen einfach, schnell und zeitgemäß erledigen. Teils unterscheiden sich die Gewohnheiten, in manchen Ländern werden mehr Kredite in Anspruch genommen, in anderen wird mehr gespart.
In den USA starten wir mit einem Girokonto, Karte, Überweisungen, Barabhebungen und einem speziell auf den US-amerikanischen Markt zugeschnittenen Kundenbindungsprogramm. Langfristig ist geplant, eine FinTech-Plattform mit weiteren Serviceleistungen für alle finanziellen Bedürfnisse unserer US-Kunden zu schaffen. Durch unsere Internationalität verfolgen wir Innovationen und Trends in allen Märkten. Es ist durchaus denkbar, dass wir z. B. in den USA erfolgreiche Entwicklungen sehen, die auch für unsere Kunden in anderen Märkten attraktiv sind. Dank unseres Geschäftsmodells sind wir zudem in der Lage, solche Innovationen rasch zu implementieren.

Portrait von Valentin Stalf, CEO von N26

Valentin Stalf, CEO von N26

Welche neuen Dienstleistungen und Verbesserungen planen Sie für die Zukunft?

Wir werden unser Produktangebot weiter ausbauen, auch in unseren anderen europäischen Märkten, und auch Premium- und Lifestyle Angebote lancieren. Unser neuestes Produkt, N26 Metal, war innerhalb einer Woche ausverkauft. Daneben arbeiten wir konsequent an Design und an der Gestaltung einer optimierten Benutzeroberfläche.

Welche Erfahrungen haben Sie bei der Gründung von N26 mit Behörden und Unternehmen aus dem etablierten Bankensektor gemacht?

Als wir vor fünf Jahren auf der Suche nach einem Bankpartner waren, hat uns kein Kreditinstitut ernst genommen. Von 10 Banken sind 8 nicht ans Telefon gegangen. Damals hat man unsere Geschäftsidee als unrealistisch angesehen. Heute ist N26 das Aushängeschild für die beste User Experience im Mobile Banking in Europa, vielleicht sogar weltweit.

Mit N26 wollten wir Retailbanking nachhaltig verändern. Ohne eigene Banklizenz wären wir hundertprozentig abhängig von einem Bankpartner, was uns nicht nur stark einschränken, sondern auch erhebliche Kosten verursachen würde. Die Lizenz ist für N26 also ein wichtiger Baustein. Mit Bafin und der EZB haben wir eine gute Zusammenarbeit erlebt. Von der Einreichung des Antrags bis zur Erteilung der Banklizenz brauchten wir nur neun Monate. Die Abstimmung mit den Aufsehern ging also recht schnell. Wir sind im Nachhinein sehr froh darüber, dass wir die Banklizenz hierzulande beantragt haben.

21. Februar 2018

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